Katzen, Kreise und Quadrate

kätts Chefkatze Felina straft ihr Katzenquadrat mit höchster Verachtung
kätts Chefkatze Felina zeigt, was sie von Katzenquadraten hält

Und wieder amüsiert uns Homo sapiens mit einer sensationellen Erkenntnis in Sachen Katzen: Nun hat er also herausgefunden, dass wir gerne in Quadraten sitzen. Und feiert diese Entdeckung wie üblich mit einer üppigen Bilderflut in den sozialen Netzwerken (die Weltmedien berichten, z. B. Spiegel Online vom 21. April 2017).

In Katzenkreisen fragen wir uns dagegen, ob der Hype um #Catsquare bereits das erste Anzeichen für eine möglicherweise hochinfektiöse und höchst besorgniserregende Digitale Massendemenz unter Dosenöffnern darstellt. Schließlich ist es nicht einmal drei Jahre her, dass Homo (ex-)sapiens die von ihm ebenfalls als sensationell gefeierte Entdeckung gemacht hat, dass wir gerne in Kreisen sitzen. Der damalige Hype um #CatCircles wurde ebenfalls weltweit in den Sozialen Netzwerken und der Presse thematisiert (siehe z. B. die Rheinische Post vom 24. Oktober 2014).

Hat der digital demente Dosenöffner das Phänomen der Katzenkreise bereits wieder vergessen, erkennt er die Ähnlichkeit zwischen Katzenkreisen und Katzenquadraten nicht oder unterstellt er uns Katzen etwa, diese Ähnlichkeit nicht zu erkennen, weswegen er das Phänomen der Katzenkreise als vollkommen neu und losgelöst vom Phänomen der Katzenquadrate betrachtet?

In jedem Fall ist zu befürchten, dass der Mensch seinen Fußboden in absehbarer Zeit mit unzähligen weiteren Formen aus seinem Geometriebuch bekleben wird, woraufhin er mit Erstaunen feststellen wird, dass Katzen auch gerne in Dreiecken, Trapezen, Rauten, Ovalen, Fünfecken, Sechsecken sowie Penta-, Hexa- oder Parallelogrammen sitzen.

In Katzenkolonien, auf nächtlichen Katzenversammlungen und in Mehrkatzenhaushalten werden bereits Wetten darüber abgehalten, mit welchen geometrischen Formen der Mensch uns Katzen als nächstes erfreuen wird. Einige von uns Katzen zumindest:

Mir persönlich steht permanent eine Vielzahl unterschiedlicher Kartonmodelle zur Verfügung (mein Favorit: Bierdosentrays, davon besitze ich zur Zeit sieben Stück*), von denen ich jedes einzelne deutlich anziehender finde als von Klebestreifen begrenzte Fußbodenarreale.

(Falls mein Katzenquadrat heute Nacht noch da ist und weder mein Mensch noch dessen Kamera in der Nähe ist, halte ich es allerdings nicht für ausgeschlossen, dass ich doch einmal ausprobieren werde, wie es sich darin sitzt – aber nur, wenn ich zufällig daran vorbeikomme …)

*Um falschen Schlussfolgerungen vorzubeugen: Die sind beim Discounter auch leer erhältlich!